Eine vergrößerte Prostata kann zu verschiedenen Beschwerden beim Wasserlassen führen und beeinträchtigt die Lebensqualität vieler Männer. In diesem Blogbeitrag möchten wir dir alle wichtigen Informationen zur Prostatahyperplasie, auch bekannt als benigne Prostatahyperplasie (BPH), liefern. Erfahre mehr über die Symptome, die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, sowie die verschiedenen Verfahren wie die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) und die Rolle der Klinik und Operation bei der Therapie dieser Erkrankung.
Ursachen und Risikofaktoren einer Prostatahyperplasie
Die Entwicklung einer Prostatahyperplasie kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Ein grundlegender Risikofaktor ist das Alter. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an dieser gutartigen Vergrößerung der Prostata zu erkranken. Dies liegt daran, dass sich im Laufe der Zeit hormonelle Veränderungen im Körper eines Mannes vollziehen.
Hormonelle Ungleichgewichte sind ein weiterer wichtiger Auslöser für die Entstehung einer Prostatahyperplasie. Insbesondere das Hormon Testosteron spielt hier eine bedeutende Rolle. Wenn dieses Hormon in übermäßigem Maße produziert wird oder wenn andere hormonale Störungen auftreten, kann dies zur Bildung überschüssigen Gewebes in der Prostatadrüse führen.
Eine familiäre Veranlagung stellt ebenfalls einen bedeutsamen Risikofaktor dar. Studien haben gezeigt, dass Männer mit einem Vater oder Bruder, bei denen bereits eine Hyperplasie diagnostiziert wurde, selbst ein erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen können.
Lebensstilelemente wie Bewegungsmangel und Übergewicht können ebenso dazu beitragen wie ungesunde Essgewohnheiten – all diese Aspekte sollten daher beachtet werden.
Zudem konnte ein Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus (Typ 2) und dem Auftreten einer gutartigen Prostatavergrößerung festgestellt werden: Diabetiker scheinen eher gefährdet zu sein als Nicht-Diabetiker.
Symptome und Diagnose bei Prostatahyperplasie
Prostatahyperplasie ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Männer im Laufe des Lebens betrifft. Es handelt sich um eine Vergrößerung der Prostata, die zu verschiedenen Symptomen führen kann.
Ein häufiges Anzeichen für Prostatahyperplasie ist ein verstärkter Harndrang, insbesondere nachts (Nykturie). Betroffene verspüren auch Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Dysurie) sowie einen schwachen oder unterbrochenen Harnstrahl. Viele klagen über das Gefühl einer unvollständigen Blasenentleerung oder Nachträufeln bzw. Tropfen im Urinieren.
Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Harnverhalt kommen - einer Unfähigkeit, Wasser zu lassen.
Um eine definitive Diagnose stellen zu können, ist ein Arztbesuch erforderlich. Bei Verdacht auf Prostatahyperplasie wird dieser zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen inklusive einer digital-rektalen Untersuchung (DRE), bei der er Größe und Beschaffenheit der vergrößerten Prostata erfühlen kann.
Eine der wichtigsten Diagnosemethoden ist die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) zur Beurteilung der Größe der Prostata und des Restharns.
Darüber hinaus werden Blutuntersuchungen zur Messung des prostataspezifischen Antigens (PSA) vorgenommen - ein Marker für Erkrankungen der männlichen Vorsteherdrüse -, um möglicherweise andere Ursachen auszuschließen. Eine Urinuntersuchung kann ebenfalls Aufschluss über mögliche Infektionen oder andere Probleme geben.
Zusätzlich wird oft eine Uroflowmetrie durchgeführt, bei der die Harnflussrate gemessen wird. Dieser Test hilft dabei, den Grad der Beeinträchtigung des Harnstrahls zu bestimmen und weitere Informationen zur Diagnosestellung bereitzustellen.
Stadien und Pathologie der Prostatahyperplasie
Eine Prostatahyperplasie lässt sich in verschiedene Stadien einteilen
Das erste Stadium der Prostatahyperplasie wird auch als Reizstadium bezeichnet. Hierbei kommt es zu vermehrtem Wasserlassen, vor allem nachts, häufigem Harndrang und eventuell sogar leichter Harninkontinenz. Die Betroffenen verspüren zudem einen Druck in der Blase sowie ein unvollständiges Entleeren derselben.
Im zweiten Stadium, das als kompensierte Harnretention bekannt ist, verschlimmert sich die Symptomatik weiter. Der gesteigerte Drang zum Urinieren führt jedoch nicht mehr zur ausreichenden Entleerung der Blase. Dies kann zu Rückfluss des Urins in die Nieren führen und somit ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.
Schließlich gelangen wir zum dritten Stadium - Dekompensation genannt -, welches durch schwere Komplikationen gekennzeichnet ist. Das vergrößerte Gewebe drückt nun stark auf die umliegenden Organe wie die Harnblase oder den Darmkanal. Dadurch können starke Schmerzen auftreten und weitere Beschwerden wie wiederholter Harnwegsinfekt oder gar Nierenversagen entstehen.
Was genau passiert aber eigentlich in unserem Körper während dieser Krankheitsentwicklung? Die Hyperplasie (Wachstum) der Drüsenzellen in der Prostata führt zu einer Verengung der Harnröhre, da das umliegende Gewebe größer wird. Außerdem bilden sich Knoten und Verhärtungen innerhalb des Prostatagewebes selbst. Dies hat zur Folge, dass die Blase nicht mehr ordnungsgemäß entleert werden kann.
Durch die Kompression angrenzender Strukturen kommt es zu weiteren Problemen wie Entzündungsreaktionen aufgrund von Harnstau oder Rückfluss von Urin in Richtung Nieren. Diese Reaktionen können Schmerzen verursachen sowie Infektionen begünstigen.
Komplikationen und Prognose
Ein wichtiger Aspekt bei der benignen Prostatahyperplasie (BPH) sind die auftretenden Komplikationen sowie die damit verbundene Prognose. Es gibt verschiedene Komplikationen, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden.
Der akute Harnverhalt ist eine plötzliche Unfähigkeit, den Urin zu entleeren. Dies kann äußerst schmerzhaft sein und erfordert in der Regel sofortige ärztliche Hilfe.
Eine weitere mögliche Komplikation sind Harnwegsinfektionen, die durch den gestauten Urin und den verminderten Urinfluss begünstigt werden. Diese Infektionen können sich in Form von Schmerzen beim Wasserlassen oder häufigem Harndrang bemerkbar machen.
Bei einer fortgeschrittenen BPH besteht auch das Risiko von Nierenproblemen. Der Rückstau des Urins kann zu Schäden an den Nieren führen (Stauungsnieren), die langfristige Auswirkungen haben können.
Blasensteinbildung ist ebenfalls eine mögliche Folge der BPH. Durch den Harnstau und Mineralablagerungen können sich Steine in der Blase bilden, was zu weiteren Problemen beim Wasserlassen führt.
Eine weitere Auswirkung der BPH ist eine Schwächung der Blasenmuskulatur, was zu Schwierigkeiten beim vollständigen Entleeren der Blase führen kann. Dies wiederum erhöht das Risiko für wiederkehrende Infektionen im Harntrakt.
Die Prognose bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung der BPH ist im Allgemeinen gut. Eine unbehandelte BPH kann jedoch zu einer Verschlechterung der Symptome und weiteren Komplikationen führen.
Behandlungsmöglichkeiten der benignen Prostatahyperplasie (BPH)
Im Bereich der Behandlungsmöglichkeiten für die BPH gibt es verschiedene Ansätze, je nach Schweregrad und individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Beim kontrollierten Abwarten überwachen Ärztinnen und Ärzte zunächst die Prostatavergrößerung, ohne sofort eine Behandlung einzuleiten. Sie erfassen regelmäßig die Symptome und dokumentieren diese.
Eine medikamentöse Therapie ist eine häufige Option bei leichter bis mittelschwerer Symptomatik. Alpha-Blocker werden eingesetzt, um die Blasenmuskulatur zu entspannen und somit den Harnabfluss zu verbessern. 5-Alpha-Reduktase-Inhibitoren hingegen zielen darauf ab, die Größe der Prostata zu reduzieren.
Neben medikamentösen Therapien können auch Nahrungsergänzungsmittel in Betracht gezogen werden. Diese enthalten oft natürliche Inhaltsstoffe wie Sägepalme oder Brennnesselwurzel, welche positive Effekte auf die Symptome der BPH haben können. Besonders empfehlenswert sind unsere SONNEN Prosta Man Kapseln.
Sollte eine medikamentöse Therapie nicht ausreichen, stehen minimalinvasive Verfahren zur Verfügung. Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) wird als Standardmethode angewendet, um überflüssiges Gewebe zu entfernen und den Harnfluss wiederherzustellen.
Bei der transurethralen Nadelablation der Prostata (TUNA) hingegen werden Radiofrequenzwellen genutzt, um das überschüssige Gewebe gezielt zu verkleinern.
Eine weitere vielversprechende Methode ist die Lasertherapie. Hierbei kommen unterschiedliche Lasertypen zum Einsatz: Die Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) ermöglicht eine präzise Entfernung des Prostatagewebes, während der grüne Laser eine schonende Behandlungsoption darstellt.
Die Prostata-Arterienembolisation (PAE) ist ein neuartiges minimalinvasives Verfahren, bei dem die Blutversorgung zur Prostata blockiert wird, um deren Größe zu verkleinern. Dieser Eingriff zeigt vielversprechende Ergebnisse und kann bei geeigneten Patienten angewendet werden.
In seltenen Fällen kann auch eine offene Prostatektomie notwendig sein. Hierbei handelt es sich um einen chirurgischen Eingriff zur vollständigen oder teilweisen Entfernung von überschüssigem Prostatagewebe.
Bei Bedarf können auch Kombinationstherapien aus Medikamenten und minimalinvasiven Verfahren eingesetzt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Wahl der Behandlungsmethode sollte immer in Absprache mit einem Urologen erfolgen, um individuelle Bedürfnisse und den Schweregrad der BPH zu berücksichtigen.
Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie. Jeder Patient sollte gemeinsam mit seinem Arzt die beste Option für seine spezifische Situation finden, um Symptome zu lindern und die Lebensqualität wiederherzustellen.
Prävention und Lebensstil
Gewichtskontrolle: Ein gesundes Gewicht zu halten oder anzustreben, kann das Risiko für BPH senken. Übergewicht und Fettleibigkeit sind mit einem höheren BPH-Risiko verbunden.
Körperliche Aktivität: Regelmäßige körperliche Bewegung kann dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung von BPH zu reduzieren. Es wird empfohlen, mindestens 150 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivität pro Woche durchzuführen.
Früherkennung und regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für die erfolgreiche Behandlung von BPH. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen können helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten.
Bluthochdruck und Diabetes kontrollieren: Die Kontrolle von Bluthochdruck sowie Diabetes ist wichtig zur Verringerung des Risikos für eine Verschlimmerung der Symptome bei bereits bestehender BHP sowie zur Vorbeugung gegen deren Entstehung insgesamt.
Fazit und Ausblick
Die gutartige Prostatahyperplasie (BPH) ist eine häufige Veränderung, die viele Männer betrifft. Frühzeitig erkannt ist die BPH eine gut behandelbare Erkrankung. Mit verschiedenen therapeutischen Ansätzen, einschließlich Medikamenten und in einigen Fällen auch chirurgischen Eingriffen, können die Symptome effektiv kontrolliert und die Lebensqualität verbessert werden.
Neben der Behandlung spielt die Prävention eine wichtige Rolle. Ein gesunder Lebensstil, der ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtskontrolle und Stressmanagement umfasst, kann dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung von BPH zu verringern.
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